Road Runner in Favoriten: Kampf dem Raser-Wahnsinn
Eigentlich ist die Filmteichstraße ist ein ruhiges, beschauliches Gebiet. Man wohnt am Nordende des Kurparks Oberlaa mitten im Grünen und der Verkehr ist untertags kaum ein Problem.
Doch nachts wird das Grätzel für die Anrainer:innen seit Jahren zur Lärmhölle: Rücksichtslose Roadrunner mit auffrisierten Autos haben das Gebiet für sich entdeckt und halten im Erholungsgebiet in der 30er-Zone Straßenrennen mit heulenden Motoren ab und üben Schleudertechniken. Um das offenbar mickrige Ego aufzupolieren geht es dann auch noch darum, wer mit durchdrehenden und quietschenden Reifen die „schönsten“ Gummispuren hinterlässt.
In der Favoritner Bezirksvorstehung hat man das Problem frühzeitig erkannt und bereits versucht, durch verschiedene Maßnahmen dem Wahnsinn der Raser etwas entgegenzuhalten. So wurden die 30er-Zone ausgedehnt, befahrbare Straßenflächen durch neue Schrägparkplätze und einen Rad-Parcours eingeschränkt. Auch Plastikschwellen wurden an einigen Stellen montiert, Linienbusse anders geparkt und vieles mehr. Mit diesen Schikanen wurden auch Erfolge erzielt.
Die Raser ließen sich jedoch nur teilweise vertreiben und wichen auf andere Straßenabschnitte aus. Die dort betroffenen Anrainer:innen sind schlaflos, die Roadrunner meist straflos. Nähern sich Einsatzfahrzeugen, weichen die untereinander gut vernetzten Roadrunner rasch aus. Die Polizei ist zwar regelmäßig im Einsatz, aber zu selten.
Denn auch hier zeigt sich eine grundlegende Sicherheitsproblematik, auf die die SPÖ seit langem lautstark hinweist. In der Stadt Wien und damit auch in Favoriten fehlen massiv Polizeikräfte.
Eine Schwerpunktaktion zur Bekämpfung der Roadrunner-Szene an einem Juli-Wochenende zeigte, wie man erfolgreich vorgehen kann: Im Auftrag von Bürgermeister Michael Ludwig führte das Einsatzteam Stadt Wien, koordiniert von der Gruppe Sofortmaßnahmen, gemeinsam mit der Landespolizeidirektion Wien (LPD-Wien) eine Schwerpunktaktion zur Bekämpfung der Roadrunner-Szene über das gesamte Wochenende in den Abend- und Nachtstunden durch.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen:
- 155 Organmandate durch die MA 48 (Waste Watcher) und die LPD-Wien, u. a. nach dem Wiener Reinhaltegesetz, mangelnde Verkehrssicherheit des Fahrzeuges, gebrochene Verkehrsregeln und fehlende Führerscheine.
- 18 Organstrafverfügungen durch die MA 67
- Technische Überprüfung von 21 Fahrzeugen durch die MA 46
- 1.442 Euro eingehobene offene Strafen durch die MA 06 und die LPD-Wien
Durch die LPD-Wien allein kam es zu folgenden Ergebnissen:
- 191 Anzeigen, u. a. mangelnde Verkehrssicherheit des Fahrzeuges, gebrochene Verkehrsregeln und fehlende Führerscheine
- 4.268 Radarmessungen, davon 190 Beanstandungen
- 250 durchgeführte Alkoholtests
- 6 Führerscheinabnahmen
- 284 Identitätsfeststellungen
- 1 Festnahme
Solche Schwerpunktmaßnahmen, um die Raser dauerhaft auszubremsen, sind jedoch nur mit ausreichend Polizeipersonal möglich. Es braucht dazu Unterstützung vom Bund. Die SPÖ-Favoriten fordert deshalb konkret 500 Polizistinnen und Polizisten für den Bezirk, von der Einwohnerzahl immerhin die viertgrößte Stadt Österreich.
Was dir auch gefallen könnte:
Text
Widersprüchliche Blockadepolitik der FPÖ gefährdet Fortschritt in Favoriten
Während die SPÖ in Favoriten aktiv an Lösungen für leistbaren Wohnraum und nachhaltige Stadtentwicklung arbeitet, blockiert die FPÖ notwendige Maßnahmen und stellt sich gegen den Fortschritt.
Roadrunner-Szene Filmteichstraße: ÖVP-Forderungen weder sinnvoll noch umsetzbar
Ein Nachtfahrverbot beim Nordeingang des Kurpark Oberlaa ist aus wirtschaftlicher und logistischer Sicht nicht exekutierbar.