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21.11.2023

Innovation im Öko-Pionier-Bezirk Favoriten

Einmal mehr zeigt sich Favoriten als innovativ und klimaaktiv: Was in Barcelona als „Superblock“ und in Berlin als „Kiezblock“ für internationale Aufmerksamkeit gesorgt hat, kommt nun als „Supergrätzl“ in den Zehnten in Wien! Das erste Supergrätzl Österreichs bringt für die Bewohner:innen mehr Grün, mehr Freiräume, weniger Verkehr und Hitze sowie deutlich mehr Lebensqualität.
Nach dem Umbau gibt es im Supergrätzl mehr als doppelt so viele Bäume als vorher.

Super, das Grätzl!

Einmal mehr zeigt sich Favoriten als innovativ und klimaaktiv: Was in Barcelona als „Superblock“ und in Berlin als „Kiezblock“ für internationale Aufmerksamkeit gesorgt hat, kommt nun als „Supergrätzl“ in den Zehnten in Wien! Das erste Supergrätzl Österreichs bringt für die Bewohner:innen mehr Grün, mehr Freiräume, weniger Verkehr und Hitze sowie deutlich mehr Lebensqualität. 

Wiens erstes „Supergrätzl“, wie es im rot-pinken Regierungsprogramm vereinbart wurde, entsteht gerade in Favoriten. Das Grätzlareal mit einer Größe von 9,5 Hektar erstreckt sich innerhalb der Gudrunstraße – Leebgasse – Quellenstraße – Neilreichgasse und liegt somit auch innerhalb des Gebietes von WieNeu+, eines Grätzl-Erneuerungs-Programms, mit Fokus auf sozialen und ökologischen Innovationen.  

„Unser Ziel ist es, damit einen Teil des gründerzeitlichen Stadtgebietes in Favoriten klimafitter, verkehrsberuhigter und auch verkehrssicherer zu machen“, umreißt Marcus Franz, Bezirksvorsteher vom Favoriten, und schildert den Hergang: „Die MA 18 hat angefragt, ob wir uns zutrauen würden, das erste Wiener Supergrätzl bei uns im Bezirk entstehen zulassen und weil Favoriten ein dynamischer Bezirk mit vielen innovativen Ideen ist, haben wir zugesagt.“

„Dank zahlreicher nachhaltiger Projekte – wie dem Rasengleis im Sonnwendviertel, nachhaltigem Wohnbau wie in Biotope-City, einem eigenen Solarkraftwerk in der Größe von vier Fußballfeldern in Unterlaa oder der geplanten Energiegewinnung aus den Thermalabwässern der Therme Wien – ist Favoriten inzwischen zum heimlichen Öko-Pionier aufgestiegen“, unterstreicht Franz.

SPÖ Wien

Wiener Weg: Vom Superblock zum Supergrätzl 

Das neue Projekt lehnt sich an die sogenannten „Superblocks“ an, einem Planungsinstrument, für das vor allem Barcelona bekannt ist. Aber auch in Berlin gibt es ein ähnliches Konzept namens „Kiezblocks“, fast 70 solcher Areale sind dort in Planung. In diesen abgegrenzten Gebieten wird der motorisierte Durchzugsverkehr unterbunden, während Fuß- und Radverkehr gefördert wird. Durch die Neuaufteilung des Straßenraumes gibt es mehr Platz für kühlende Bäume und Pflanzen sowie mehr Bewegungsfreiheit.

Anhand der internationalen Beispiele hat Wien mit dem „Supergrätzl“ seinen eigenen Zugang formuliert – ein Planungskonzept auf Basis der aktuellen Themen und Leitbilder der Stadtentwicklung mit starkem Fokus auf das soziale Miteinander und die Teilhabe im Grätzl sowie mehr Grünraum und kühlende Maßnahmen.

Das Grätzl innerhalb Gudrunstraße – Leebgasse – Quellenstraße – Neilreichgasse bringt die idealen Voraussetzungen mit. Das Gebiet ist laut Wiener Hitzekarte eine der heißesten Ecken des Bezirks, Maßnahmen zur Kühlung sind hier also dringend notwendig. Das Gebiet ist zudem dicht besiedelt und benötigt deshalb mehr Freiräume im direkten Wohnumfeld. Dafür ist der Park am Erlachplatz ein wichtiger Ankerpunkt. 

Mehr Verkehrssicherheit

Auch die Erhöhung der Verkehrssicherheit ist ein wesentliches Ziel des Supergrätzls. Es befinden sich dort Bildungseinrichtungen wie die Mittelschule Herzgasse und mehrere Kindergärten. Mit einer Verkehrsberuhigung können die Kinder und Jugendlichen ihre Wege im Grätzl sicher und selbständig zu Fuß und somit klimaschonend bewältigen. 

Schon im Herbst 2021 gab es eine ein öffentliche Informationsveranstaltung, um das Projekt „Supergrätzl“ vor Ort zu präsentieren und gemeinsam mit Bewohner:innen und lokalen Akteur:innen Perspektiven für das Projekt zu entwickeln. Mithilfe von mehrsprachigen Informationen wurden sie und andere Interessierte während der Testphase 2022 auf dem Laufenden gehalten und über Sinn und Zweck des Vorhabens informiert.

Im Supergrätzl ist auf fast allen Straßen schon seit der Pilotphase das Radfahren auch gegen die Einbahn möglich. So wird es als „fahrradfreundliche Insel“ zu einer angenehmen Ausweichroute zu den vielbefahrenen Straßen am Rand des Gebiets. 

2022 wurde in einer Pilotphase die neue Verkehrsorganisation getestet: Elf Einbahnen wurden umgedreht. Während Radfahrer:innen an den Kreuzungen weiterhin in alle Richtungen fahren können, werden Autos zu den umliegenden Hauptstraßen zurückgeleitet. Sie können zum Grätzl nur zufahren, aber nicht mehr hindurch. An den betreffenden Kreuzungen wurden diagonale Barrieren errichtet. In der Testphase waren diese auf der Fahrbahn durch Sperrlinien farblich dargestellt. Viele Autolenker hielten sich allerdings nicht an die Markierungen und kürzten gerne ab.

Aus diesem Grund wurde inzwischen nachgebessert. Ehemalige Beton-Mistkübel von der Donauinsel dienen jetzt als Pflanzentröge und die Barrieren bestehen nun jeweils aus vier dieser Tröge und einem für Rettungszwecke entfernbaren Stahlpoller in der Mitte. Dadurch können Einsatzfahrzeuge und Müllabfuhr ungehindert zufahren. Haus- oder Garagenzufahrten bleiben für die Anrainer:innen natürlich bestehen. 

Vor der Mittelschule Herzgasse wurde eine neue Fußgänger:innen-Zone verordnet, dadurch wurde der Schulvorplatz autofrei und verkehrssicher. Zudem wurden und werden Autostellplätze im gesamten Supergrätzl reduziert, es gibt jedoch eine sehr gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr mit Bus- und Straßenbahnlinien in zwei Begrenzungsstraßen. Der neugewonnene Raum wurde für Maßnahmen zur Klimaanpassung genutzt, mit Pflanztrögen und großen Bäumen begrünt als auch mit Wasserelementen wie etwa Nebelsprühern und neuen Sitzmöglichkeiten ausgestattet.

Im Sommer 2023 gab es ein buntes Programm in der Fußgänger:innen-Zone Herzgasse zwischen Erlachgasse und Pernerstorfergasse:  die Anrainer:innen konnten ihre Wünsche und Vorstellungen unter anderem bei einer Ideenbox präsentieren, zweimal wöchentlich fanden nachmittags Aktivitäten und Veranstaltungen statt. Von Walks durch das Grätzl, über Fahrrad- und Barfuß-Parcours bis hin zu Zumba reichte das Angebot. Was gut ankam, wird nun um- und ausgebaut. 

Viel Grün und Wassersprüher sorgen im Supergrätzl für angenehmere Temperaturen

Mehr als doppelt so viele Bäume

„Wesentliche Wünsche der dort lebenden Menschen waren mehr Grün und mehr Bäume“, berichtet Marcus Franz. Und diese Anliegen gehen in Erfüllung: neben den bestehenden 47 Bäumen sorgen künftig 62 zusätzliche Bäume und 94 Grünflächen für sehr intensive Begrünung in den bisher grauen Straßenzügen und versprechen deutliche Abkühlung in der heißen Jahreszeit. 

Weiters entstehen in den Kreuzungsbereichen insgesamt 17 Mikrofreiräume, die zum Verweilen und die kleinsten Bewohner:innen auch zum Spielen einladen. Die Mikrofreiräume werden so wie die Fußgänger:innen-Zone mit zahlreichen Vernebelungsanlagen, Wasserspielen und einer hellen Pflasterung versehen, wodurch die Oberfläche sich in der heißen Jahreszeit weniger stark aufheizt.

Der Kernbereich des Projekts rund um die Mittelschule Herzgasse wird in einer zweiten Bauphase in eine permanent gestaltete – größere - Fußgänger:innen-Zone umgewandelt. Damit entsteht viel Raum für Begrünungs- und Cooling-Maßnahmen, die die Aufenthalts- und Lebensqualität im Grätzl deutlich erhöhen. 

Auch der Gehsteigbereich vor dem städtischen Kindergarten in der Gudrunstraße wird verbreitert und mit Sitzmöbel aufgewertet.

„Jetzt sind wir mitten in der Umsetzung“, erklärt Bezirksvorsteher Marcus Franz. Die nötigen Umbauarbeiten finden in zwei Bauphasen statt. Die erste Bauphase startete mit Oktober 2023 und soll bis Herbst 2024 abgeschlossen sein, die zweite rund um die Mittelschule Herzgasse folgt im Anschluss.

Stolz ist Franz auch auf eine kürzlich erhaltene Auszeichnung des Projekts: 

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit vergibt gemeinsam mit dem Gemeinde- und dem Städtebund zweijährlich den „Österreichischen Verkehrssicherheitspreis Aquila“ und Favoriten hat 2023 in der Klasse ab 30.000 Einwohner den 1. Platz für das Projekt Supergrätzl gewonnen hat. 

Und wenn 2024 dann alles fertig ist und die Bewohner die vielen Vorzüge der neuen Gestaltung nutzen können, werden sich wohl alle einige sein: „Super, das Grätzl!“

Text: Manfred Hluma

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